Nicht alle Werbung ist stumpf, blöd und nervig.
Heute zeig ich euch mal drei Beispiele von smartem Advertising:

Corona dominiert momentan die Nachrichten und oft genug auch unsere Gesprächsthemen. Auch die Werbung ist schnell auf den Zug mit aufgesprungen und hat ihre Botschaften an die besondere Situation angepasst. Das funktioniert nicht immer gut. Wirkt manchmal sehr albern, allzu konstruiert und nicht ordentlich zu Ende gedacht. Mir sind in den letzten Wochen aber auch 3 Vertreter vor die Augen gefallen, die meiner Meinung nach sehr gelungen sind.

I.
„Immun gegen teuer“
Mitsubishi

Ein sehr kurze Headline mit einer direkten unmissverständlichen Nachricht.
Ich erzähl euch was ich daran so gut finde:

A) Hat das Thema von Corona kurz und subtil aufgegriffen. Unser momentan auf Corona konditioniertes Gehirn erkennt direkt die Verbindung ohne dass man dabei zu sehr von der eigentlichen Werbungs-/Markenbotschaft abweicht.

B) Klare Positionierung: Gute Werbung sollte gezielt konzipiert werden. Gute Marken sind deswegen präzise positioniert und wissen wofür sie stehen wollen & wenn sie erreichen wollen.
Deswegen gibt es auch oft ein und den selben Hersteller der mehrere Produkte vom selben Typ in verschiedenen Preissegment herstellt. Wie z.B. Skoda und VW.
Ein Hersteller. Ein Thema. Autos. Verschiedene Preisklassen.

Jetzt könnte man im ersten Moment denken, ist das nicht dumm weil man sich hier selbst Konkurrenz macht und potentielle Mehrkunden für die einzelnen Marken verliert? Eben nicht. Hier kommt das korrekte Framing ins Spiel. Die Marken müssen so genau definiert und positioniert sein, dass sie in verschiedenen Gewässern fischen und das muss auch so klar nach außen kommuniziert werden, dass für den Konsumenten klar wieder erkennbar ist. Ah hier bekomme ich die VW Qualität, ah hier bekomme ich die Skoda Preise. Vereinfachte Darstellung, aber ihr versteht worauf ich hinaus will? 😉 Insofern gelungene Werbung, gefällt mir.
Weiter machen.

II.
„6th season now live in real world“
Black Mirror

Wiedereinmal durchbricht Black Mirror hier die vierte Wand und bezieht den Zuschauer direkt mit ein. Und ja die momentanen Zustände und ihre Begleiterscheinungen erinnern schon sehr an Black Mirror. Simple aber geniale Idee, schöne Ausführung, gute Werbung.

Für die Leute, die es nicht kennen. Black Mirror ist eine Anthology Serie.
Sprich eine Serie, bei denen die einzelnen Folgen in ihrer Geschichte unabhängig voneinander funktionieren. Der einzige Konsens ist, dass sich alle Folgen mit distopyischen Zukunftsszenarien auseinander setzen. Ganz viele düstere Was-Wäre-Wenn Gedankenspiele, die der Gesellschaft den Spiegel vorzeigen. Und ausführen, dass bei all den Chancen von technischem Fortschritt, auch immer Möglichkeiten für Missbrauch bestehen, wenn wir nicht entsprechend intellektuell, moralisch und kulturell mitwachsen.

Witziger Funfact; tatsächlich plant der Macher von Black Mirror „Charlie Brooker“ gerade keine allzu akute Fortsetzung der Black Mirror Serie – da er den Menschen so schwere Kost momentan nicht zumuten möchte. Dafür probiert er sich genau in einem gegenteilen Genre und will etwas schreiben, was die Leute zum Lachen bringen soll. Verrückt, oder?

III.
„Trinken hilft“
Lemonaid

Straight to the point. Wenig Schnick Schnack. Gut auf die momentane Situation angepasst.
Passt super zu der Brand, da diese ja selbst schon Hilfe im Namen trägt. (Den ich übrigens auch hervorragend finde, weil er direkt zeigt was sie machen und trotzdem in sich ein charmantes Wortspiel beinhaltet.)

Charmant, finde ich übrigens auch das Ziel, der Aktion. Als Musiker und Schreiber weiß ich nur zu gut, wie schwer der Kultursektor von Corona getroffen wurde und kann in dieser Stelle alle Maßnahmen zu seinem Erhalt nur gutheißen.

Chapeau. Prost und Danke.

Gibt es eine Werbung die ihr im Kopf habt, die euch mal besonders gefallen hat? 🙂

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